Yoga-Einsteiger*innen sind sich oft nicht sicher, welche Matte sie kaufen sollten. Tut’s noch die alte Gymnastik- oder Isomatte, die im Keller in der Ecke steht? Anforderungen an Yogamatten sind vielfältig. Für die eine soll die Matte besonders rutschfest sein, der andere legt Wert auf die Umweltfreundlichkeit und möchte keine synthetischen Materialien kaufen, der Nächsten wiederum ist es wichtig, dass die Matte leicht zu reinigen ist.

Abbildung zwei verschiedener Mattentypen: auf der linken Seite eine dicke Gymnastikmatte, auf der rechten Seite drei genoppte Yogamatten

Nachteile von sehr dicken und genoppten Yogamatten

Wer sensible Gelenke hat oder etwas kälteempfindlicher ist, sucht sich gerne eine dicke, knautschige Gymnastikmatte aus. Ich rate eher dazu, die betreffenden Stellen gezielt zu polstern, beispielsweise mit einer gefalteten Decke unter dem Rücken oder speziellen Knie-Pads. Auch eine rutschfeste Badematte aus Memory Foam fühlt sich quer über die Matte gelegt angenehm unter den Knien an. Wer kälteempfindlich ist, könnte auf eine Schurwollmatte (z.B. von Bausinger) ausweichen oder sie unter eine rutschfeste Yogamatte legen.

Sehr dicke Matten können die Balance in Standpositionen erschweren. Außerdem kann es zu Beschwerden in den Handgelenken kommen, da die Handballen auf einer dicken Matte aus weichem Material stärker einsinken, die Hand wird nicht gleichmäßig belastet. Wer eine besonders preiswerte Yogamatte sucht, gerät oft an Modelle mit einer Noppenstruktur (oben rechts im Bild zu sehen). Diese Matten kann ich ebenso nicht empfehlen, da sie in der Regel weder rutschhemmend noch langlebig sind: der obere Teil der weichen Noppen kann sich beim Transport oder intensiveren Üben schnell abreiben/abreißen und viel Komfort bieten diese Matten nicht. Auch Yogamatten aus TPE (Thermosplastischer Elastomere-Schaum) mag ich persönlich von der Haptik her eher weniger. Zwar sind TPE-Matten recyclebar und leicht zu reinigen, sie fühlen sich für mich aber zu schwammig an. Diejenigen, die eine komfortable Matte für ruhigere Yogastile suchen, sind mit einer Matte aus TPE gut beraten.

Yogamatten für Schwitzehände

Wer beim Yoga dazu neigt, an den Händen zu schwitzen und dadurch ins Rutschen gerät, kann mit einer Korkmatte, einer Matte aus Naturkautschuk oder einer Matte mit Microfaser-Oberfläche glücklich werden. Wenn du deine vorhandene Matte aufrüsten möchtest, kannst du als Rutschstopp einen Yogagurt aus Baumwolle quer über deine Matte legen (unter die Handballen) oder ein Yogahandtuch nutzen.

Kork- und Microfasermatten

Diese Matten bestehen zumeist aus einer „Grundmatte“ aus Kautschuk, TPE oder PVC, während die Beschichtung aus Kork oder Microfaser besteht (z.B. FOCUS aus Kork von Lotuscrafts). Ich empfinde die beiden Mattentypen mit trockenen Händen als eher rutschig – wer zu feucht-schwitzigen Händen neigt oder einen schweißtreibenden Yogastil praktiziert, bekommt einen guten Grip. Korkmatten sind oft besonders leicht und damit gut zu transportieren. Sie sollte immer mit der Korkseite nach außen hin aufgerollt werden, um die Beschichtung nicht zu beschädigen.

Matten aus Naturkautschuk

Matten aus Naturkautschuk werden als besonders rutschfest und ökologisch beworben, da sie komplett aus einem natürlichen Rohstoff bestehen. Für den Studiobetrieb setze ich sie eher ungerne ein, da sie durch eine offene Oberflächenstruktur (die sie besonders rutschhemmend macht) schlechter zu reinigen ist als beispielsweise Matten aus PVC oder TPE. Wenn du deine Matte alleine nutzt, dürfte dieser Punkt weniger ins Gewicht fallen. Naturkautschuk weist einen gewissen Eigengeruch auf, der sich mit der Zeit reduziert. Wenn du sehr geruchsempfindlich bist, ist dieses Material vielleicht nichts für dich.

Aufpassen muss man in Sachen Lagerung: Kautschukmatten dürfen nicht länger in der Sonne liegen bleiben und müssen am besten in einer Tasche gelagert werden, da das Material durch Sonneneinstrahlung austrocknet und porös wird. Kautschukmatten sind durch ihre Oberflächenbeschaffenheit, die sie schön rutschfest macht, leider echte Staub- und Haarfänger: für mich als Hundehalterin eher nervig. Wenn du deine Matte häufig transportierst, kommt auch das Gewicht ins Spiel – im Vergleich zu den Matten aus Kork oder TPE weisen Kautschukmatten ab 5mm Dicke ein recht hohes Eigengewicht auf. Ich habe nahezu jede Kautschukmatte der größeren Hersteller in der Hand gehabt und bezogen auf die Rutschfestigkeit reicht für mich nichts an die Yogimat Sun von Yogistar heran. Sie hat einen dermaßen starken Grip, dass ich kaum meinen hinteren Fuß vom Ausfallschritt in den Krieger II drehen konnte, ich musste ihn bewusst heben und umsetzen. Wenn Rutschfestigkeit dein Top-Kriterium ist, bist du hier an der richtigen Adresse.

Yogamatten für Einsteiger*innen

Ein hervorragendes Preis-Leistung-Verhältnis weisen in meinen Augen diese schadstoffgeprüften PVC-Matten von Yogabox auf, die ich selbst im Studio einsetze. Sie sind maschinenwaschbar, besonders abriebfest und bieten einen guten Grip. Wenn du dazu neigst, stark an den Händen zu schwitzen, ist die Rutschfestigkeit reduziert: durch die geschlossene, nicht saugfähige Oberfläche (= leicht zu reinigen) kann der Schweiß logischerweise nirgendwo hin. Sowohl die glattere Unterseite als auch die strukturiertere Oberseite kann zum Üben genutzt werden.

Anfangs weisen diese Matten produktionsbedingt einen leichten Film auf, der sich aber nach der ersten Reinigung in der Dusche oder Waschmaschine legt. Ich habe eine baugleiche PVC-Matte, die über 10 Jahre alt ist und immer noch aussieht wie neu. Man kann die Matten auch super mit in den Park nehmen und danach leicht reinigen.

Und welche Yogamatte benutzt du, Svea?

Ich verwende für meine eigene Praxis eine Yogamatte mit Korkbeschichtung und eine Kautschukmatte mit einer Beschichtung aus PU (Polyurethan), mein persönlicher Favorit! Ich finde die Haptik sehr angenehm, das Material ist gleichzeitig griffig und geschmeidig. Aktuell benutze ich eine PU-Kautschuk-Matte von Moonchild, die ich aber nicht mehr unbedingt nachkaufen würde, da sie mir etwas zu schmal ist (61cm). Die Matten von Bodynova (Reihe Phoenix) oder Lotuscrafts beispielsweise sind 5cm breiter. Es gibt sie für Allergiker*innen auch in der Kombi aus PU und PVC von Yogistar. Preislich liegen sie ähnlich wie reine Naturkautschukmatten, aber deutlich über den PVC-Matten.

Anmerkung: Ich habe in diesem Beitrag lediglich meine persönlichen Erfahrungen zusammengefasst. Der Post ist nicht gesponsert, ich habe keine Verbindungen zu einer der genannten Marken. Wenn du in Braunschweig wohnst, kannst du viele unterschiedliche Matten bei Yoga Ambiente im Magniviertel ausprobieren.